Dienstag, 15. April 2008

CD-Rezensionen (032): Haddaway - The Album-2nd Edition (1993)


(Cover: Amazon.de)

An Haddaway schieden sich anno '93 die Geister. Nur noch ein weiterer Eurodance-Depp, dessen Songs sich in die lange Reihe der damaligen Uptemponummern irgendwo zwischen 100 und 130 BPM einreihten? Für meinen persönlichen Geschmack greift das ein wenig zu kurz. Zum einen konnte der Mann aus Trinidad und Tobago im Gegensatz zu mancher Hupfdohle der damaligen Zeit wirklich singen, zum anderen hauten die von der Münchner Coconut-Company produzierten Moll-Stampfer teilweise voll rein. Mal ganz davon abgesehen, dass ich aufgrund persönlicher Erlebnisse zu "What Is Love?" immer ein ganz privaten Bezug haben werde.

Die Stärken dieses Albums liegen ganz eindeutig in den schnelleren, tanzbaren Nummern. Neben der schon erwähnten Hitsingle wären das der Nachfolger "Life", "Rock My Heart", "Come Back (Love Has Got A Hold On Me)" und "Shout", auch wenn sich diese Songs teilweise ähneln. Leider wurde wie damals vielfach üblich der Unsitte gefolgt, von den erfolgreichen Songs noch eine ganze Latte von qualitativ zweifelhaften Remixen beizufügen. Dies kann man als minderwertiges Füllmaterial getrost unter den Tisch fallen lassen.

Die auch als Single ausgekoppelte Ballade "I Miss You" kann man trotz des kitschigen Texts wie auch "Mama's House" noch akzeptieren, ebenso den locker groovenden Mitwipper "When The Feeling's Gone". Ganz schlimm wird es aber bei "Yeah", "Tell Me Where It Hurts", dem Captain Hollywood-Clone "Sing About Love" oder dem völlig missratenden Bob Marley-Cover "Stir It Up". Aufgrund der doch recht hohen Ausfallquote und den erwähnten Remixen kommt diese Platte nicht über eine mittelprächtige Wertung heraus, auch wenn ich die positiv besprochenen Songs heute noch sehr gerne höre.

Bewertung: 3 von 5