Montag, 21. April 2008

Buch-Rezensionen (035): Die Digedags in Amerika (1969)


(Cover: Amazon.de)

Dies ist der erste Nachdruck-Band der sogenannten "Amerika-Serie" des DDR-Comics MOSAIK. Dieser Handlungsstrang, in dem die Digedags Abenteuer in den USA des unmittelbar bevorstehenden Bürgerkriegs erleben, erschien original zwischen Juli 1969 und Juni 1974. Neben den Geschichten mit Ritter Runkel stellen sie die beliebtesten Hefte der Reihe dar.

Dieser erste von insgesamt 10 Amerika-Sammelbänden enthält sechs Hefte, deren Handlung ein Schiffsrennen zweier ungleicher Mississippi-Schaufelraddampfer umfasst, welches die Digedags als Zeitungsreporter begleiten. Zahlreiche im weiteren Verlauf de Geschehens wichtige Charaktere werden eingeführt und auch das Banjo des Sklaven Sam als eminent bedeutender Gegenstand taucht zum ersten Mal auf.

Über die Qualität der ostdeutschen MOSAIK-Hefte braucht man nicht zu diskutieren. Angenehm gewalt- und bis auf das besondere Hervorheben des lobenswerten Kampfs gegen die Sklaverei auch weitesgehend ideologiefrei, bietet dieser Sammelband einen interessanten und geschichtlich gut recherchierten Einblick in den Zustand der amerikanischen Südstaaten am Vorabend des Sezessionskriegs.

Achtung! Um kostbares und in der DDR knappes Papier zu sparen, wurden einige der schon in Vorwendezeiten erschienenen ersten Auflagen dieser Nachdrucke um insgesamt vier Seiten gekürzt. Leider wurde diese ärgerliche Unsitte nach der Wiedervereinigung bis auf die 10. und letzte Auflage (1997) beibehalten. Da ich auch die Originalhefte besitze, fielen mir diese (zum Teil etwas sinnentstellenden) Kürzungen sofort auf. Mittlerweile ist die Amerika-Serie auch neu und ungekürzt in 15 Bänden á vier Heften erschienen. Ob man sich die dadurch nötigen Mehrausgaben leisten will, mag jedem Leser selbst überlassen sein. So oder so gibt es eine klare Kaufempfehlung mit (aufgrund der oben beschriebenen Mängel) kleinen Abzügen in der B-Note!

Bewertung: 4 von 5