Freitag, 18. April 2008

Buch-Rezensionen (034): Alexander Wolkow - Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten (1963)


(Cover: Amazon.de)

Dies ist der zweite Band der in der DDR äußerst populären "Zauberland"-Reihe von Alexander Melentjewitsch Wolkow. Auch wenn der Autor erneut einige Details (z.B. das Zauberpulver) aus den "Oz"-Büchern Lyman Frank Baums entlieh, kann "Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten" im Gegensatz zum Vorgänger "Der Zauberer der Smaragdenstadt" als das erste eigenständige Buch der Reihe angesehen werden.

Die Geschichte um den menschenscheuen Tischler Urfin Juice, der mit Hilfe eines durch Zufall entdeckten Zauberpulvers, welches tote Gegenstände zum Leben erwecken kann, eine Armee von Holzsoldaten aufstellt um das Zauberland zu erobern, überzeugt trotz des anscheinend martialischen Inhalts durch kindgerechte und gewaltfreie Darstellung einer märchenhaften Handlung, ergänzt durch die wie immer liebevoll gestalteten Illustrationen von Leonid Wiktorowitsch Wladimirski. Die zur Hilfe gerufenen Elli und Charlie Black symbolisieren die Unschlagbarkeit von Freundschaft und Einigkeit, ein nicht zu unterschätzender Wert, der Kindern auf diese Weise eingängig vermittelt werden kann.

Doch sicherlich steht bei diesem Buch nicht unbedingt der pädagogische Effekt im Vordergrund. Ein (Vor-)Lesespaß für groß und klein, unbedingt empfehlenswert, dennoch Obacht!

Aus unerfindlichen Gründen (Kostensenkung/Gewinnsteigerung durch Papiereinsparung?) verpasste der Leipziger Kinderbuchverlag leiv dem Buch ab der 11. Auflage (2006) eine radikale Textkürzung. Da man einen solch respektlosen Umgang mit dem Original nicht unterstützen sollte, rate ich unbedingt zum Kauf älterer Ausgaben, auf die sich auch die Bewertung bezieht.

Bewertung: 5 von 5