Freitag, 14. März 2008

Buch-Rezensionen (023): Alexander Wolkow - Der Zauberer der Smaragdenstadt (1939)


(Cover: Amazon.de)

Selbst in der DDR wurde nie verschwiegen, dass es sich bei diesem - immerhin 1939 erstmals erschienenen - Buch "nur" um eine Nacherzählung der bekannten "Wizard of Oz"-Geschichte von Lyman Frank Baum handelte. Eigentlich war viel wichtiger, was Alexander Wolkow später daraus machte, nämlich ein eigenständiges Universum voller liebevoll gestalteter Figuren, mit denen Generationen begeisterter ostdeutscher Kinder aufgewachsen sind.

Daher bekommt "Der Zauberer der Smaragdenstadt" von mir nur die zweithöchste Wertung, die nachfolgenden Bücher zeugen viel mehr vom Können des studierten Mathematikers Wolkow. Dennoch ist die Erzählung über die mit ihrem Hund Toto von einem von einer Hexe entfesselten Sturm ins Zauberland verschlagene Elli zeitlose und kindgerechte Literatur, die sicherlich auch meinem Sohn im entsprechenden Alter vorgelesen werden wird.

Besonders hervorzuheben sind noch die hervorragenden Buchillustrationen von Leonid Wladimirski, die den Inhalt brilliant wiedergeben. An alle Eltern und Junggebliebenen: Zugreifen, aber Obacht!

Aus unerfindlichen Gründen (Kostensenkung/Gewinnsteigerung durch Papiereinsparung?) verpasste der Leipziger Kinderbuchverlag leiv dem Buch ab der 11. Auflage (2005) eine radikale Textkürzung. Da man einen solch respektlosen Umgang mit dem Original nicht unterstützen sollte, rate ich unbedingt zum Kauf älterer Ausgaben, auf die sich auch die Bewertung bezieht.

Bewertung: 4 von 5