Samstag, 15. März 2008

DVD-Rezensionen (024): Mars Attacks! (1996)


(Cover: Amazon.de)

"So einer kommt mir nicht ins Haus!!!" kreischt Glenn Close als hysterische Präsidentengattin, als sie die Glubschaugen vom Mars das erste Mal erblickt. Pech gehabt Lady, leider laden sich die Marsianer glatt selbst ein und sie sind nicht gerade umgänglich...

Eigentlich hätte "Mars Attacks!" ein prima Film werden können. Regisseur Tim Burton nimmt zielgenau bierernst gemeinten US-Patriotismus á la "Independence Day" und die amerikanische Militärhörigkeit aufs Korn, mischt bitterbösen und nicht eben familienfilmtauglichen schwarzen Humor bei und lässt einen wie immer brillianten Jack Nicholson einen sichtlich genervten US-Präsidenten geben.

Trotzdem überzeugt mich der etwas andere "Krieg der Welten" nicht vollständig. Da wäre die schier unübersichtliche Zahl von Akteuren, von denen speziell die Szenen mit dem wie immer unerträglichen Pierce Brosnan und der "Sex and the City"-Aktrice Sarah Jessica Parker komplett überflüssig sind und den Film nur unnötig in die Länge strecken. Dem stehen durchaus gelungene Rollen wie der spitzmäusige Martin Short als windiger Präsidentenberater gegenüber. "Der Tiger" Tom Jones darf sich selbst spielen und dabei mit "It's Not Unusual" einen seiner größten Hits zum Besten geben und die zum damaligen Zeitpunkt nahezu vergessene Blaxploitation-Heroine Pam Grier feierte ein erstes kleines Comeback, das ein Jahr später mit "Jackie Brown" richtig fulminant wurde.

Für die schrillen Ideen wie dem finalen Killerjodler sowie den grandiosen Danny Elfman-Soundtrack bekommt die "Mars macht mobil"-Story Extrapunkte, die den Film schlußendlich auf die zweithöchste Wertung hieven und die schlappe DVD-Ausstattung vergessen machen.

Bewertung: 4 von 5