Freitag, 18. Januar 2008

DVD-Rezensionen (004): Memphis Belle (1990)


(Cover: Amazon.de)

"Memphis Belle" ist einer der lobenswerten Ausnahmen im amerikanischen Kriegsfilmgenre, die auf überbordenden Hurra-Patriotismus und plakative Schwarz-Weiß-Malerei verzichten. Die Geschichte des 25. und letzten Einsatzes (mit einigen künstlerischen Freiheiten nach einer wahren Begebenheit erzählt) des B-17-Bombers und seiner Besatzung ist ein spannender Film mit Starbesetzung.

Unter dem Kommando von Captain Dennis Dearborn (Matthew Modine - "Full Metal Jacket") hat die Crew der "Memphis Belle" im Mai 1943 noch einen 25. und letzten Einsatz - die Bombardierung der Focke-Wulf-Werke in Bremen - zu fliegen, bevor sie in die Heimat zurückkehren und auf eine Werbetour für Kriegsanleihen gehen soll. Der Film schildert realistisch und spannend die Konflikte innerhalb der Besatzung (u.a. Eric Stoltz - "Pulp Fiction", Billy Zane - "Titanic", Sean Astin - "Herr der Ringe" und Harry Connick jr. - "Independence Day)" und deren Ängste während Flak- und Jagdfliegerbeschuß. Dabei werden die Deutschen nicht wie in Kriegsfilmen üblich plump und stereotyp als Ansammlung von Nazischergen, sondern einfach als die gegnerische Kriegspartei dargestellt, eine Ansicht, die zum damaligen Kriegszeitpunkt noch überwog.

Neben den Hauptakteuren wissen vor allem John Lithgow ("Die Akte") als übermotivierter Presseoffizier und David Strathairn ("Das Bourne Ultimatum") als sachlicher, um seine Besatzungen besorgter Kommandant zu überzeugen.

Einen Punkt Abzug gibt es für die äußerst magere Ausstattung der DVD, hätte sich doch die Thematik für weiterführende Dokumentationen bestens geeignet. Trotzdem für historisch interessierte Personen unbedingt zu empfehlen.

Bewertung: 4 von 5