Samstag, 19. Januar 2008
Buch-Rezensionen (004): Homer H. Hickam - Rocket Boys (1998)
Auf dieses Buch wurde ich durch einen Artikel im SPIEGEL aufmerksam und den Kauf habe ich keinesfalls bereut. Homer H. Hickams Jugenderinnerungen sind ein faszinierendes Stück Zeitgeschichte in Romanform.
Coalwood, West Virginia 1957. Das kleine Bergarbeiterstädtchen liegt wie die gesamte USA im Sputnik-Schock. Nur Homer "Sonny" Hickam und seine Schulfreunde sind vom anbrechenden Weltraumzeitalter begeistert und beschließen eigene Raketen zu bauen und so ihrem Idol, dem deutsch-amerikanischen Raketenpionier Wernher von Braun, nachzueifern. Gegen vielerlei Widerstände, nur durch eine junge, engagierte Lehrerin unterstützt, trotzen sie allen Rückschlägen und schaffen es mit ihren immer weiter verbesserten Modellen bis zu einem nationalen Wissenschaftswettbewerb.
Das Faszinierende an Hickams Autobiographie ist die Tatsache, dass der Autor später tatsächlich seinen Jugendtraum verwirklichte und bei der NASA als Ingenieur arbeitete. Die in den USA ebenso wie im damaligen Deutschland spießige Atmosphäre der 50er wird im Buch wieder lebendig, rebellische Jugendliche, die sich nicht dem Alltagstrott unterordnen und nicht wie ihre Väter eine lebenslange und gesundheitsschädliche Arbeit im Kohlebergwerk anstreben werden mit aller Macht Hindernisse in den Weg gelegt. Ein tolles Buch über das Erwachsenwerden, das Verwirklichen von Träumen, wie es der "American Dream" so oft beschreibt und gleichzeitig eine interessante Schilderung der Ära.
"Rocket Boys" wurde 1999 unter dem Titel "October Sky" mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle verfilmt. Der Film hält sich eng an die Vorlage und ist ebenfalls sehr zu empfehlen.
Bewertung: 5 von 5
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