Donnerstag, 7. August 2008

CD-Rezensionen (056): Blind Passengers - Destroyka (1996)

(Cover: Amazon.de)

Drei Jahre nach ihrem Erstling "The Glamour of Darkness" veröffentlichten die Berliner mit "Destroyka" einen Nachfolger, der unerwartet und auch durchaus umstritten einen Vorgeschmack auf die in späteren Jahren folgenden harten Industrial-Klänge geben sollte.

Viele Fans der reinen Synthielehre reagierten irritiert auf die in vielen Songs dominierenden Gitarrenriffs. Im Vergleich zu den folgenden Veröffentlichungen wirkt das aus heutiger Sicht zwar noch geradezu zurückhaltend, dennoch zieht einem "Respect Yourself", das auf den mit seinen Chorälen sehr hymnisch wirkenden Opener "Nostradamus" folgt, schon ordentlich eins mit der Bratzimbel über.

Das STYX-Cover "Boat On The River" hält sich so eng an das Original, dass es dafür eigentlich nur ein Urteil geben kann: schlicht und einfach überflüssig! Wie es eindeutig besser geht, vermögen "Straight Down", "The Cross" und "Inside Out" eindrucksvoll zu beweisen. Ebenso schwer in Ordnung: Das sphärische "Dark Angels".

Die für das Album neu produzierten Versionen von "Born To Die", "Absurdistan" und "Broken Conscience" sagen mir allerdings überhaupt nicht zu, da waren die Originalmixe auf den jeweiligen Singles deutlich besser geraten. Schwachpunkt ist für mich "Turn Around", das völlig planlos durch die Gegend stampft.

Insgesamt zuviel Schatten, um die Platte vor einer mittelmäßigen Wertung zu bewahren. Mit den Originalversionen erwähnter Songs wäre mindestens ein Punkt mehr drin gewesen

Bewertung: 3 von 5