Freitag, 15. August 2008

DVD-Rezensionen (060): Interview mit einem Vampir (Special Edition) (1994)

(Cover: Amazon.de)

Bis zu "Interview mit einem Vampir" habe ich Brad Pitt überhaupt nicht als ernsthaften Schauspieler wahrgenommen. Das war halt der Schönling aus Film, Fernsehen und Werbung, mehr nicht. Umso überraschter war ich, wie überzeugend er die innerliche Zerrissenheit des von seinem Leben gequälten Vampirs Louis darstellte. Der eigentliche Hauptdarsteller Tom Cruise? An die Wand gespielt!

Literaturverfilmungen sind ein zweischneidiges Schwert. Kennt man bereits die Buchvorlage, hat man ein bestimmtes Bild von Hauptdarstellern und Schauplätzen vor seinem geistigen Auge, fallen der Verfilmung laufzeitbedingt auch noch Handlungsstränge zum Opfer, fühlt man sich betrogen. Dies ging mir beispielsweise bei den "Harry Potter"-Filmen so.

Ich habe in diesem vorliegenden Fall den 1973 entstandene Vampirroman von Anne Rice nicht gelesen, kann also zu Unterschieden Buch-Film keine Aussagen tätigen. Fest steht für mich nur, dass dieser Film in seiner Ausstattung, seinem Soundtrack und in zum Teil faszinierenden Farben gedrehten Bildern zu begeistern weiß.

Wie bereits erwähnt, macht Brad Pitt im Duell gegen Tom Cruise die deutlich bessere Figur, selbst Antonio Banderas als Armand ist um Klassen eindrucksvoller als der mit blonden Löckchen doch recht albern aussehende Scientology-Jünger. Kirsten Dunst, die ich ansonsten als Schauspielerin nicht ausstehen kann, spielt mit ihren damals 11 Jahren die zu ewiger Kindheit verdammte Claudia doch sehr überzeugend.

Insgesamt ein moderner Klassiker des Vampirfilms, aber etwas Abzug für die für eine "Special Edition" doch sehr dürftigen Extras.

Bewertung: 4 von 5