(Cover: Amazon.de)
Bei "Contact" nun sind die Actionfreaks definitiv falsch. Keine Weltraumschlachten, keine ballerwütigen Aliens, dafür tiefsinnige Betrachtungen über das Wechselspiel und die Gegensätze von Glauben und Vernunft.
Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Carl Sagan unter der Regie von Robert Zemeckis stellt diesen komplizierten Sachverhalt in zum Teil traumhaften Bildern dar. Alleine die eröffnende dreiminütige Kamerafahrt durch das Universum, untermalt von Soundfetzen, die sich immer weiter in der Geschichte des 20. Jahrhunderts zurückbewegen, ist ein kleines Meisterwerk.
Worum also geht es? Die seit Kindertagen von Funksignalen faszinierte Wissenschaftlerin Eleanor Arroway (Jodie Foster) ortet nach ihrer Ausbootung beim Arecibo-Observatorium im Rahmen eines von einem mysteriösen privaten Gönner (John Hurt) gesponsorten Forschungsprojekts mit Hilfe des Very Large Arrays ein Radiosignal vom Stern Wega. Dieser Hinweis auf extraterrestrische Intelligenz enthält einen Bauplan für eine Transportmaschine durch Zeit und Raum, deren Bau heftige ethische Debatten auslöst. Nach einem durch religiöse Fanatiker verübten Terroranschlag steht das Projekt vor dem Aus...
Der im Film immer wieder thematisierte Kampf zwischen Religion und Wissenschaft mag für Europäer etwas befremdlich wirken, wer aber um die Glaubensrealität in den USA weiß, sieht darin eher einen mutigen Diskussionsansatz. Der große Einfluß, den Verteter religiöser Gruppen auf die Politik in den Vereinigten Staaten haben, wird eher weniger in der Rolle des von Matthew McConaughey gespielten Palmer Joss sondern vielmehr in der Nebenfigur des von Rob Lowe dargestellten Richard Rank deutlich.
Auf "Contact" muß man sich einlassen können, dies ist kein Film für nebenbei. Er beeindruckt durch starke Effekte, einen wie immer herrlich fiesen James Woods als Sicherheitsberater Michael Kitz und grandiose Landschaftsaufnahmen aus Puerto Rico und New Mexico. Jodie Foster und vor allem Matthew McConaughey haben sicherlich schon bessere Vorstellungen gegeben, dies wird aber durch den Gesamteindruck des Films mehr als wettgemacht.
Abzug erhält diese DVD durch das etwas verwaschene Bild, die billige Aufmachung des Silberlings und die dürren Extras. Bei einer "Special Edition" erwarte ich einfach etwas mehr, zumal die komplexe Thematik viele Möglichkeiten für weiterführende Informationen angeboten hätte.
Bewertung: 4 von 5
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