Mittwoch, 20. August 2008

DVD-Rezensionen (063): Sleepy Hollow (Platinum Edition) (1999)

(Cover: Amazon.de)

Wenn Hollywoods Struwwelpeter Tim Burton mit seinem Lieblingsschauspieler Johnny Depp zusammenarbeitet, kommt immer ein liebevoll-verschrobener, manchmal auch wunderschön morbider Film heraus. Ob "Edward mit den Scherenhänden", "Ed Wood" oder erst kürzlich "Sweeney Todd" - Burtons Handschrift ist immer unverkennbar.

"Sleepy Hollow" nun, die Verfilmung von Motiven einer in den USA sehr bekannten Erzählung von Washington Irving, macht da keine Ausnahme. Trotz rollender Köpfe und teils literweise vergossenem Blut hat man es hier eher mit einem schrägen Märchen für Erwachsene als mit einem Horror- oder gar Splatterfilm zu tun.

Der Police Constable Ichabod Crane aus New York, von Johnny Depp mit einem stetigen Anflug von distanzierter Ironie gespielt, wird 1799 in das entlegene Dörfchen Sleepy Hollow geschickt, um eine geheimnisvolle Mordserie aufzuklären, die auf das Konto eines kopflosen Reiters (dämonisch gut wie immer: Christopher Walken) gehen soll. Crane, ein Mann der Wissenschaft, hält die Gerüchte für abergläubischen Unfug und findet in der attraktiven Tochter seines Wirts (Christina Ricci) eine Unterstützerin. Weitere Morde geschehen und nur langsam lüftet sich das Geheimnis des mysteriösen Reiters...

Seine stärksten Momente entfaltet "Sleepy Hollow", wenn es nur auf seine Bilder setzt. Starke Farben (herbstliches rotbraun zu Beginn, viel grau, blau und schwarz in der Mitte des Films), während die Dialoge oftmals eher karikaturenhaft gerieten.

Dies ist sicherlich weder Tim Burtons noch Johnny Depps stärkster Film. Für einen wohlig-grusligen DVD-Abend reicht er aber allemal. Pluspunkte gibt es für das umfangreiche Bonusmaterial (Trailer, Audiokommentare, Making Of, Interviews etc.).

Bewertung: 4 von 5