(Cover: Amazon.de)
"Conversation Overkill" als Eröffnungssong ist gleich eine klassische Synth-Hymne, dessen blubbernde Sequenzerläufe sofort im Ohr hängen bleiben. Das Tempo wird mit "Remote Control" etwas hochgefahren, auch dieser Song hat für die Schnallenschuhträger-Fraktion durchaus Hitpotential. Leider fällt "Summer '84" dagegen ziemlich stark ab. Belangloses Teenie-Erinnerungsblabla zu nichtssagender dahinplätschernder Melodie. Davon mal abgesehen, vermeine ich ständig Marcus Meyn von Camouflage singen zu hören...
"Like The Tides" bekommt noch haarscharf die Kurve und schrammt knapp an der Kitschklippe vorbei. Damit sind die Schwachpunkte des Albums aber (fast) schon überstanden. "I Beg For You" bummert schön rhythmisch vorwärts, "Rosa Blania" ist wunderschön morbid und "Yet So Far Away" ist in seinem klagenden Grundton definitiv das schlechteste Mittel bei Liebeskummer oder Trennungsschmerz. Großes Kino!
Doch nun zum absoluten Tiefpunkt. Mit "Infinity" versuchten die Augsburger ziemlich dreist auf den damaligen "Dream House"-Zug á la Robert Miles, DJ Dado und Konsorten aufzuspringen. Ganz furchtbar.
Bei "Keep My Illusion" wird erstmals die Klampfe ausgepackt und obwohl der Gesang arg bemüht dramatisch und irgendwie übertrieben wirkt, kann das Stück mit seinem sich langsam steigerndem Spannungsaufbau bis hin zum Bombast-Finale überzeugen. "Don't Run Away" flitzt mit munteren Tempi- und Soundwechseln schon fast ins Ziel, da stellt sich noch das sperrige "Neongod" (plus eine Unplugged Version von "Keep My Illusion" als Hidden Track) in den Weg. Ob die Herren von Braun & Co. wohl den Song "Neongott" (1985) der DDR-Band City gekannt haben? Fragen über Fragen...
Bewertung: 4 von 5
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