Dienstag, 21. Oktober 2008

CD-Rezensionen (086): Billy Idol - Devil's Playground (2005)

(Cover: Amazon.de)

Nachdem Mr. William Broad aka Billy Idol seit seinem kontrovers beurteilten 1993er Album "Cyberpunk" weitesgehend in der Versenkung versunken war und nur noch gelegentlich Lebenszeichen von sich gab, wie zum Beispiel sein origineller Filmauftritt in der Adam Sandler/Drew Barrymore-Komödie "Eine Hochzeit zum Verlieben" (1998), meldete sich der Meister mit der Schmolllippe 2005 mit "Devil's Playground" auf beeindruckende Art und Weise zurück.

Schon zu Beginn macht der (auf dem Cover in beeindruckender körperlicher Verfassung posierende) Blondschopf klar, dass seine Wurzeln im Punk liegen. Der Opener "Super Overdrive" gibt gleich ordentlich was auf die zwölf, was umgehend ohne Atempause mit "World Comin' Down" in die zweite Runde geht. Das Schönste: Herr Idol hat seinen alten Gitarrenknecht Steve Stevens dabei!

"Rat Race" drosselt das Tempo etwas, bietet aber einen dramatischen Refrain, "Sherri" wird straight geradeaus gerockt, macht aber durchaus Laune, "Plastic Jesus" hingegen ist eher eine klasssische Rock-Ballade. Damit aber überhaupt keine Ermüdungserscheinungen aufkommen, pustet "Scream" den Rost sofort mit ordentlich Karacho aus den Gelenken.

Wer sich vom Weihnachtsmann schon immer mal eine Luftgitarre gewünscht hat, darf nach erfolgter Bescherung umgehend "Yellin' At The Xmas Tree" einlegen und ordentlich moshen. Yeah, rockin' Christmas!

"Romeo's Waiting" klingt trotz vollstem Stimmeinsatz etwas uninspiriert, beim gleich darauffolgenden "Body Snatcher" gehts aber, passend zum Songnamen, ordentlich zur Sache. Erst danach wird das Tempo durchgehend gedrosselt. Wirkt "Evil Eye" mit seinen Sounds wie eine Hommage an selige 90er-Grungetage, begibt sich Idol mit "Lady Do Or Die" auf ungewohnte Country(!)-Pfade. Aber ehe ich mir jetzt bildlich einen Stetson auf dem blonden Stachelhaupt vorstelle, genieße ich lieber noch das zum Mitwippen einladende "Cherie" und das furiose Finale "Summer Running".

Sicherlich ist "Devil's Playground" keine durchgehend gelungene Platte, für eine derartig lange Abwesenheit ist es jedoch ein grandioses Comeback. Keep on rockin', Billy!

Bewertung: 4 von 5