Mittwoch, 1. Oktober 2008

CD-Rezensionen (080): Bruce Springsteen - Greatest Hits (1995)

(Cover: Amazon.de)

Zumindestens was den kommerziellen Erfolg seiner Singles anbetrifft, gelang dem "Boss" seit "Streets Of Philadelphia" 1994 kein ganz großer Wurf mehr, somit erhält man mit diesem doch schon knapp anderthalb Jahrzehnte alten "Greatest Hits"-Album nach wie vor einen guten Querschnitt über die größten Chartserfolge des Manns aus New Jersey

Solcherart Compilationen kranken immer an der Zusammenstellung, die dem Fan nie repräsentativ genug sind und ihn nur mit unveröffentlichtem Material (hier: vier damals neue Songs) zum Kauf verlocken können. Für mich als Nicht-Springsteen-Experte dennoch eine gute Wahl; eine CD mit Songs desjenigen Künstlers, der immerhin für das größte jemals stattgefundene Konzert in der DDR verantwortlich war. Aber auch mir als jemandem, dem das totale Insiderwissen über das Schaffen des wohl prägendsten Rockmusikers der 80er Jahre fehlt, erscheint die Tracklist leider nicht umfassend genug. Ich vermisse schmerzlich "I'm On Fire" und "Tougher Than The Rest". Dafür ein winziges Pünktchen Abzug. 

Davon abgesehen beinhaltet "Greatest Hits" insgesamt 18 Songs aus den Jahren 1974 bis 1995. Das spart freilich die ersten zwei LPs Springsteens aus und setzt erst mit seinem kommerziellen Durchbruch mit "Born To Run" ein. Das mag man kritisieren, für die Zielgruppe der Einsteiger darf diese Vorgehensweise jedoch als legitim erscheinen. 

Die musikalische Spannbreite ist weitgefächert. Von sparsam instrumentierten, hörbar vom Blues beeinflußten Stücken wie meinem Favoriten "The River" über fast schon poppige, synthieverstärkte Nummern wie "Dancing In The Dark" bis hin zu stadionkompatiblen bodenständigem Rock ("Born In The U.S.A.") reicht das Angebot. Allen Songs wohnt das Talent Springsteens zum Geschichten erzählen inne, es lohnt sich daher durchaus, sich näher mit den Texten zu befassen. 

Wer also vor der Anschaffung des gesamten Springsteen-Backkatalogs zurückschreckt, welcher mittlerweile auch schon gut zwei Dutzend Studio- und Livealben umfasst, darf nach wie vor gerne bei dieser sehr guten Zusammenstellung zuschlagen.

Bewertung: 4 von 5