Samstag, 18. Oktober 2008

Buch-Rezensionen (085): Die Digedags am Missouri (1972)

(Cover: Amazon.de)

In Sammelband Nummer 6 der Amerika-Serie sind die Digedags zurück auf dem Weg in die Rocky Mountains. Verfolgt von diversen Interessengruppen, die sich ebenfalls den entdeckten Goldschatz zu Nutzen machen wollen, geraten sie in den Gouverneurswahlkampf eines am Missouri gelegenen Westernstädtchens. Als sie nach vielerlei turbulenten Ereignissen die Gegend endlich wieder verlassen können, treffen sie in der Wildnis auf einen "guten" alten Bekannten...

In den im Sammelband enthaltenen sechs Heften - original erschienen zwischen Januar und Juni 1972 - machen sich erstmals stärkere ideologische Einflüsse bemerkbar. Zwar ist die Amerika-Serie des MOSAIK aufgrund der Ausrichtung auf die Sklavenbefreiungsseite ohnehin politisch, aber in der Darstellung der Wahlkampfkandidaten in der Stadt Buffalo Springs und ganz besonders im Heft "Das große Glasperlengeschäft" wird Kapitalismuskritik eingearbeitet, die teilweise doch sehr holzschnittartig daherkommt, indem Rancher und Firmenbesitzer durchgehend als absolute Unsympathen dargestellt sind. Dennoch vermag auch dieses Buch zu unterhalten und Geschichtswissen zu vermitteln.

Und auch hier wieder der Hinweis:

Achtung! Um kostbares und in der DDR knappes Papier zu sparen, wurden einige der schon in Vorwendezeiten erschienenen ersten Auflagen dieser Nachdrucke um insgesamt vier Seiten gekürzt. Leider wurde diese ärgerliche Unsitte nach der Wiedervereinigung beibehalten. Da ich auch die Originalhefte besitze, fielen mir diese (zum Teil etwas sinnentstellenden) Kürzungen sofort auf. Mittlerweile ist die Amerika-Serie auch neu und ungekürzt in 15 Bänden á vier Heften erschienen. Ob man sich die dadurch nötigen Mehrausgaben leisten will, mag jedem Leser selbst überlassen sein. So oder so gibt es eine klare Kaufempfehlung mit (aufgrund der oben beschriebenen Mängel) kleinen Abzügen in der B-Note!

Bewertung: 4 von 5