Freitag, 24. Oktober 2008

CD-Rezensionen (088): Black - Wonderful Life (1988)

(Cover: Amazon.de)

Erst vor wenigen Wochen brachte mich ein Klassentreffen dazu, mich wieder einmal mit der Musik meine Teenagertage zu beschäftigen. Und denke ich an die Tage der zu Ende gehenden Schulzeit zurück, dann spielt auch die Musik von Colin Vearncombe aka Black eine nicht unwesentliche Rolle.

Für uns Kinder der DDR war es bis auf wenige Ausnahmen nicht möglich, Originaltonträger zu erstehen. Daher war man doch auf das doch recht rührige "Jugendradio DT64" angewiesen, das einem neben dem bis heute in jedem Formatradioprogramm zu findenden (und somit ziemlich totgespielten) Titelsong noch so einige andere Perlen des Debütalbums des Briten nahebrachte. Nach den politischen Veränderungen wanderte die CD umgehend in meine Sammlung und hat dort bis heute einen Ehrenplatz inne.

Es regiert die Melancholie, selbst die Uptemponummern wie "Everything's Coming Up Roses", "Blue" oder "Just Making Memories" werden mit einem Anflug von Klage vorgetragen. Seine Stärken entfaltet "Wonderful Life" aber ganz besonders dann, wenn das Tempo deutlich gedrosselt wird. Songs wie "Paradise" oder das jazzige "Ravel In The Rain" sind einfach nur zum Heulen schön. Eine unbedingte Warnung: "Sweetest Smile" keinstenfalls bei Liebeskummer anhören!

Nur wenige Tracks schwächeln etwas, "Finder" und "I'm Not Afraid" zählen dazu. Umso besser die der CD im Gegensatz zur originalen LP hinzugefügten Bonustracks. Ist "Leave Yourself Alone" noch etwas gewöhnungsbedürftig, schlagen "Sixteens" und das energetisch-hektische "It's Not You Lady Jane" voll ein. Mit der leider etwas "versungenen" Pianoballade "Hardly Star-Crossed Lovers" klingt die CD nach über einer Stunde Spielzeit aus. Kein Geniestreich, aber ein sicherlich zu den 80er-Klassikern zu zählendes Album.

Bewertung: 4 von 5