Sonntag, 18. Januar 2009

DVD-Rezensionen (115): Harry Potter und der Feuerkelch (2005)

(Cover: Amazon.de)

Mehr noch als in den vorangegangenen Filmen der Reihe ist "Harry Potter und der Feuerkelch" vor allem eins: Spezialeffektekino, das sich nicht übermäßig mit Charakterzeichnung und ausgefeilten Handlungsbögen aufhält. Hauptsache, im Soundgebälk rumpelt es ordentlich und die Grafik-Fexe aus der Spezialeffekteabteilung haben ihr Bestes gegeben. 

Aber wahrscheinlich gibt die vierte Buchvorlage von Joanne K. Rowling auch nicht mehr her, selbst wenn ein paar der vernachlässigbaren Seitenplots herausgefiltert wurden. Dafür wurde aber auch noch an den falschen Stellen gespart, für Nicht-Kenner der literarischen Vorlage dürften einige Fragen und diverse Logiklöcher offenbleiben. Wohl am Eklatantesten: Wie gelang es Barty Crouch jr. aus dem doch so ausbruchssicheren Gefängnis Askaban zu fliehen, zumal ohne das anschließend eine Großfahndung eingeleitet wurde? Dies und einige andere Dinge werden nur im Buch erklärt. 

Zieht man aber einmal die diversen Mängel ab, bleibt immerhin noch ein technisch gut gemachter Film, der auch auf DVD mit sehr gutem Bild und Ton zu punkten versteht. Zu den ohnehin stets guten Akteuren (Alan Rickman, Robbie Coltrane) gesellen sich diemal mit Brendan Gleeson als Alastor "Mad-Eye" Moody und natürlich der grandios-gruselige Ralph Fiennes als Lord Voldemort persönlich weitere beeindruckende Schauspieler, was man vom Hautdarsteller-Trio nicht unbedingt behaupten kann. Allerdings entwickelt sich Emma Watson von Film zu Film immer mehr zum optischen Leckerli und die frühpubertären ersten Anbandelungsversuche der drei sind schon recht amüsant anzuschauen. Somit ist der vierte Potter-Film kein Totalausfall, hat aber so seine Schwächen. Das zugehörige (Hör)Buch wird von mir immer vorgezogen werden. Und definitiv gilt: Dies ist kein Kinderfilm!

Bewertung: 3 von 5