Freitag, 9. Januar 2009

Buch-Rezensionen (113): Die Abenteuer des jungen Indiana Jones - Am Todesfluß, Afrika, 1916/17 (1992)

(Cover: Amazon.de)

Der TV-Serie "Die Abenteuer des jungen Indiana Jones" von George Lucas war leider kein großer Erfolg beschieden, kollidierte sie doch gründlich mit den Vorlieben des gemeinen Action-Fans. Die Idee, den zum damaligen Zeitpunkt aus drei Kinofilmen bekannten Helden in dessen Kindheit und Jugend an verschiedenen Schauplätzen mit berühmten Personen der Zeitgeschichte zusammentreffen zu lassen, war eine hochinteressante Geschichtsstunde, die das Spezialeffekte-Spektakel erwartende Publikum leider komplett verschmähte. Mit Umschneiden ganzer Folgen wurde versucht, am Ergebnis herumzupuzzlen - vergeblich. Dennoch wird "The Young Indiana Jones Chronicles", so der Originaltitel, für mich als Geschichtsinteressierten immer eine meiner Lieblingsserien bleiben.

Zum deutschen TV-Start beim Sender SAT.1 erschienen im Jahre 1992 im VGS-Verlag diverse Buchveröffentlichungen mit dem nacherzählten Inhalt einzelner Folgen.

Dieses Buch fasst zwei TV-Episoden zusammen, die im Afrika des Jahres 1916 bzw.1917  spielen. Eingerahmt von einer Handlung in einem New Yorker Krankenhaus 1992 wird die Geschichte einer gefährlichen Waffentransportmission erzählt, die den 17jährigen Indiana Jones und seinen belgischen Freund Remy quer durch den Dschungel führt. Dabei retten sie einem sechsjährigen Jungen namens Barthélemy Boganda das Leben, der später der erste Präsident der Zentralafrikanischen Republik sein wird. Desweiteren treffen Remy und der mittlerweile schwer erkrankte Indy in Lambaréné den deutschen Arzt und späteren Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer. Als Deutscher auf französischem Kolonialgebiet wird Schweitzer schlußendlich verhaftet und nach Frankreich deportiert.

In diesem Buch wird es schon alleine aufgrund der Gestalt Schweitzers mehr philosophisch, dennoch wird Spannung geboten. Die in den neu geschnittenen Folgen entfallenen Szenen mit dem alten Indiana Jones sind hier wieder von zentraler Bedeutung und somit ist dieses Buch auch bei Kenntnis oder Besitz der TV-Serie durchaus zu empfehlen. 

Bewertung: 5 von 5