Samstag, 31. Januar 2009

Buch-Rezensionen (118): Rudi Chowanetz (Hrsg.): Black Bills Schlupfwinkel (1982)

(Cover: Amazon.de)

Diesem - mir in den 80er Jahren geschenkten - Buch bin ich bis heute dankbar, führten mich doch die im Inhalt versammelten ausgewählten Kriminalerzählungen zum ersten Kontakt mit einer ganzen Reihe von exzellenten Autoren verschiedener Epochen, einige davon haben später mit diversen Büchern Einzug in mein Bücherregal gehalten. Die enthaltenen Erzählungen in der Übersicht:

Victor Hugo - Claude Gueux
Nathaniel Hawthorne - Mr. Higginbothams Katastrophe
Edgar Allan Poe - "Du bist der Mann!"
Guy de Maupassant - Vendetta
Sir Arthur Conan Doyle - Das gefleckte Band
O. Henry - Black Bills Schlupfwinkel
Maxim Gorki - Bösewichte
Gilbert Keith Chesterton - Das blaue Kreuz
Jack London - Missgriff der Schöpfung
Egon Erwin Kisch - Der Mordversuch und der Mord an meinem Onkel
Karel Čapek - Das Verbrechen auf der Post
Arthur Omre - Der Oberst
Lew Schejnin - Die Breguet-Uhr des Monsieur Edouard Herriot
Gert Prokop - Der Tod der Unsterblichen

Wahre Koryphäen der Kriminal-, Science Fiction- und Horrorliteratur sind hier versammelt. Doyle präsentiert Meisterdetektiv Sherlock Holmes samt dem unvermeidlichen Dr. Watson, Chesterton seinen sympathischen Antihelden Father Brown, bei Jack London geht es im Millieu der Alaska-Goldsucher naturgemäß derb-brutal zu und bei Poe zieht der Grusel ein.

Meine Lieblingsgeschichte war und ist immer noch Prokops Zukunftserzählung über den Chicagoer Detektiv Timothy Truckle und seinen Computer Napoleon. Kein Wunder, dass ich die zugehörigen Bücher "Wer stiehlt schon Unterschenkel?" und "Der Samenbankraub" später erwarb.

Nicht alle Geschichten des Buches treffen meinen Geschmack, das Schlußlicht bildet für mich Maxim Gorkis "Bösewichter". Aber die Aufnahme mindestens einer sowjetischen Erzählung war wohl in der DDR eine Art Pflichtveranstaltung. Schejnins vergnügliche Diebstahls-Posse rund um eine Taschenuhr hat mir dagegen sehr gut gefallen.

Wer also die Möglichkeit besitzt, dieses Buch irgendwo zu erwerben - zugreifen, es lohnt sich!

Bewertung: 4 von 5