Samstag, 3. Januar 2009

Buch-Rezensionen (111): William Sarabande - Land des wachenden Sterns (1995)

(Cover: Amazon.de)

Die Crux an Romanreihen ist: Hat man einmal angefangen, kauft man sich geradezu zwanghaft alle weiteren Bände, um den Fortgang der Story zu verfolgen. So ging es mir auch bei William Sarabandes (dessen überraschende Identität in diesem Buch gelüftet wird) Urzeit-Saga "Die großen Jäger/The First Americans", deren achter Band hier vorliegt. In den ersten vier Büchern wurde die Geschichte des Jägers Torka und seiner Sippe erzählt, ab Band fünf widmete sich die Saga den Ereignissen um den jungen Schamanen Cha-kwena. Oder ergänzend gesagt: Und noch vielen anderen Personen. Denn genau hier liegt der Schwachpunkt des zweiten Erzählungsabschnitts der Reihe. William Sarabande verzettelt sich immer mehr in Dutzenden von Seitenplots, immer neue Personen und Handlungsorte werden hinzugefügt. Die virtuelle Identifikation, die man noch mit Torka und seiner Frau Lonit hatte, geht dem Leser mittlerweile völlig verloren, denn Cha-kwena - als Hauptcharakter eingeführt - gerät immer mehr zur Randfigur, die nur noch sporadisch im Roman auftaucht.

Pluspunkte gibt es für die detaillierte und von Wissenschaftlern unterstützte Darstellung der Ära im eiszeitlichen Nordamerika. Eine Übersichtskarte der Schauplätze ist zwar wieder beigefügt, diemal aber weit weniger aufschlußreich als in den vorangegangenen Folgen der Reihe.

Für Leser der anderen Bücher trotz erwähnter Mängel sicherlich eine Pflichtanschaffung, für Einsteiger aufgrund des notwendigen Vorwissens ungeeignet.

Bewertung: 3 von 5